Eine fast immer gestellte und berechtigte Frage sind die berühmt beüchtigten Auslands/Mittelmeererkrankungen.
Generell gesagt kann ein Hund immer krank sein, es kann immer etwas schlummern, in jedem Hund, wie
auch in jedem Menschen, das durch einen Gesundheitscheck und Blutuntersuchungen nicht nachgewiesen werden kann. Nicht immer gibt es einen Schuldigen der Fahrlässig gehandelt hat.Das dürfte auch
jedem Menschen bewusst sein, das es trotz aller Mühen keine Garantien für Gesundheit gibt und niemand drin steckt. Also birgt jede Adoption ein gewisses Risiko.
Ob bei einem Hund vom Züchter, vom Tierheim ob Inland oder Ausland. Nicht von der Hand zu weisen, es gibt sie die Auslandserkrankngen von denen ich gleich die gängigsten erläutern werde. Sie sollten nicht unterschätzt werden, aber man sollte dennoch auch die Ruhe bewahren und nicht gleich in die Hyperventilation verfallen.
Leider gibt es einige Tierärzte die die Angst sehr schüren, da sie mit Auslandstierschutz nicht befreundet sind, muss man leider sagen. Wie erwähnt sind diese Erkrankungen ernst zu nehmen und es gibt auch immer mal extremere Verläufe . Jedoch sollte man sich von einem Zwingerhusten oder Giardien(kleine Darmparasiten, die in vielen Tieren schlummern und bei guter Immunlage oft gar keine Symptome verursachen , nicht derart abschrecken lassen.
Natürlich sollte in der Regel auch eine Krankheit ohne Symptome abgeklärt bzw behandelt werden, da
der Hund dennoch als Überträger dienen kann.
Nicht überwiegend die Auslandshunde sind schuld an der möglichen Einschleppung der Krankheiten, sondern auch zum großen Teil der Klimawandel, ohne diesen könnten viele Mücken, die oft Hauptüberträger sind in diesem Klima, sprich bei uns gar nicht existieren. Schon lange sind zbs Zeckenerkrankungen wie Erlichiose, Anaplasmose oder auch Giardien, Zwingerhusten, Lungenwürmer keine typischen Auslandserkrankungen mehr bzw waren es noch nie , sondern auch in Deutschland gängig. Auch Tiere die nie im Ausland waren , weisen solche Erkrankungen auf.Nicht alles ist auf das Ausland zu schieben.
Aber natürlich haben wir zbs die Dirofilarien(Herz, Haut, Lungenwürmer)-sind die Würmer adult, sprich ausgewachsen, ist die Therapie mit unter äusserst langwierig und teuer und kann sogar trotz Therapie mit dem Tod enden. Aber wie erwähnt, nicht gleich in Panik verfallen, sondern sich in informieren, auch Zweitmeinungen einholen und handeln bzw einen fähigen Arzt/Klinik hinzu ziehen.
Nicht alle aufgeführten Erkrankungen sind, wie erwähnt Auslandspezifisch!
Babesiose:
Die Babesiose ist eine weltweit vorkommende Erkrankung, übertragen durch Zecken. Die Dermacentor-Zecke wird seit dem Jahr 2004 auch in Deutschland gefunden.
Die Inkubationszeit beträgt 5 – 28 Tage.
Symptome:
Die Krankheit setzt stets mit Fieber (bis 42°C) ein. Es folgen Mattigkeit, Appetitlosigkeit, rascher Konditions- und Gewichtsverlust,
Anämie und Ikterus (Gelbsucht). Die Milz ist enorm vergrößert, in geringem Ausmaß auch die Leber. In der Regel besteht
eineLeberdegeneration.
Chronisch kranke Tiere sind apathisch, schwach, abgemagert, mit vielfach nur vorübergehend ansteigender Temperatur,der Ikterus ist wenig ausgeprägt, die Anämie deutlich.
Übertragung:
Die Übertragung in Ungarn erfolgt durch die Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus).
Zur Vorbeugung können Hunde zur Zeit nur mit Advantix behandelt werden. (Achtung: Advantix muss an 4 verschiedenen
Stellen des Hundekörpers aufgetragen werden)
Diagnose:
Die Diagnose geschieht mittels Bluttest.
Therapie:
Die Therapiemöglichkeiten besprechen Sie bitte mit Ihrem Tierarzt, der sich mit Reisekrankheiten auskennen
sollte.
Anaplasmose:
Die Anaplasmose ist eine bakterielle Erkrankung, übertragen durch Zecken.
Die Inkubationszeit beträgt 2-20 Tage.
Anaplasmen befallen die weißen Blutkörperchen (Granulozyten) und schädigen das Immunsystem.
Symptome:
Mitunter verläuft diese Erkrankung fast symptomlos, wenn Symptome auftreten, sind das oft keine sehr spezifischen bzw schnell zuordbare, sondern recht allgemeine wie z.B. Fieber, Schwäche, allg. Blutungsneigung
(Nasenbluten, Hämatome im Bauchbereich), Gelenkbeschwerden, Übelkeit, Erbrechen.
Übertragung:
Die Anaplasmen werden durch Zecken übertragen, Holzbock (Ixodes ricinus)
Diagnose:
Die Diagnose wird durch einen Bluttest gestellt.
Therapie:
Die Anaplasmose kann mit einer längeren Antibiotikatherapie behandelt werden. Bitte sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt.
Ehrlichiose:
Die Ehrlichiose ist eine bakterielle Erkrankung, übertragen durch Zecken übertragen.
Die Inkubationszeit beträgt 2-20 Tage.
Ehrlichien befallen die weißen Blutkörperchen (Monozyten) und schädigen das Immunsystem.
Symptome:
Manchmal zeigen sich kaum Symptome, wenn Symptome auftreten, sind dies oft recht allgemein und unspezifisch, also nicht so leicht zuordbar, z.B. Fieber, Schwäche, allg. Blutungsneigung
(Nasenbluten, Hämatome im Bauchbereich), Gelenkbeschwerden, Übelkeit, Erbrechen.
Übertragung:
Ehrlichien werden durch Zecken übertragen- braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus)
Diagnose:
Die Diagnose wird durch einen Bluttest gestellt.
Therapie:
Die Ehrlichiose kann mit einer längeren Antibiotikatherapie behandelt werden. Bitte wenden Sie sich an Ihren
Tierarzt.
Dirofilarien:
Es kommen hauptsächlich 2 Filarienarten vor, die Dirofilaria immitis und die Dirofilaria repens.
Dirofilaria immitis(Herz/Lungenwurm):
Dies ist die sogenannte Herzwurmerkrankung, bei der sich die Herzwürmer in Herz- und Lungengefäßen
befinden.
Symptome:
Symptome sind Husten, Gewichtsverlust, Atemnot und Schwäche.
Übertragung:
Die Übertragung erfolgt durch Stechmücken und transplazentar (im Mutterleib).
Diese Mücken brauchen aber zum infektiös werden, gewisse , sehr warme Temperaturen über viele Tage und Nächte, konstant anhaltend. Also ganz so einfach geht das nicht, sonst wäre ja die ganze Welt infiziert. Allerdings ist es dennoch eine sehr ernstzunehmende Erkrankung.
Diagnose:
Die Bestimmung von Mikrofilarien im Blut mittels Anreicherungs-Verfahren (Knott, Difil-Test) liefert eine recht sichere Diagnostik vorhandener adulter Parasiten. Die kombinierte Anwendung von Anreicherungs-Verfahren und Herzwurm
Antigen Tests liefert eine Zuverlässigkeit von bis zu 95 %.
Therapie:
Die Behandlung variiert je nach Intensität des Befalls. Wir empfehlen die Absprache mit einem Tierarzt der sich gut mit dieser Erkrankung auskennt.
Bei adulten Würmern reicht keine monatliche Begandlung mit Advocate-Spots aus, hinzu kommen leider recht schmerzhafte Spritzen, intramuskulär, um die ausgewachsenen bis zu 30cm langen, Spaghettiartigen Würmer in allen Stadien abzutöten, hinzu kommt oft Cortison als Entzündungshemmer und Aspirin zum Blut verdünnen, da diese grossen Würmer im Kreislauf nicht sehr schnell abgetötet werden können, kann es beim absterben bzw im Anschluss kursieren dieser großen toten Würmer in den blutbahnen zu einer zbs Embolie in der Lunge kommen, das heisst ein gefäßverschluss, der in der Regel schnell zum Tod führt. das ist eine Komplikation, die selten ist , aber vorkommen kann. Deshalb gerade nach der Spritzenthearapie sollte der Hund schlimm aber leider wahr Leinenpflicht bis sogar Boxenruhe haben. Zu viel Bewegung kann in dieser Phase der Behandlung eine Embolie um so schneller auslösen. Ein sehr komplexes Thema. Bei den nicht adulten Würmern/Larven, sowie Hautwürmern kann bei Glück eine Therapie über ein halbes Jahr, monatlich mit einem Advocate Spot ausreichen. Das muss man von Fall zu Fall betrachten. Das wäre übersichtlich. Der Schweregrad der Therapie hängt also vom Stadium des Wurmes ab.Nach einem halben Jahr wird nachgetestet und gesehen, ob weiter therapiert werden muss oder der Hudn ausgeheilt, sprich die Dirofilarien weiter bekämpft werden müssen. Bei adulten Würmern kann die wie erwähnt umfangreichere Therapie auch ein Jahr +- dauern.
Dirofilaria repens(Hautwurm):
Diese Filarien befallen das Unterhautgewebe, halten sich aber auch zwischen den Organen auf und verursachen die
kutane Dirofilariose.
Symptome:
Symptome sind Juckreiz, Papeln, gerötete Stellen (Erytheme), Schuppen, Knoten, Krusten und vermehrte Hornhautbildung.
Übertragung:
Die Übertragung erfolgt durch Stechmücken und transplazentar (im Mutterleib).
Diagnose:Über das Blut
Therapie:
Therapie geht über Monate mit dem bekannten Advocate.
Unterstützend sollte man dafür sorgen das der Hund ein gutes Immunsystem vorweisen kann.Einige Unterhautwürmer lassen sich auch bei einem Arzt bei Hautknubbeln rausschneiden.
Borreliose:
Symptome:
Erste Symptome können lange nach dem Zeckenstich auftreten und sind Fieber, Müdigkeit, Appetitlosigkeit und insbesondere
Gelenksentzündungen, häufig an Vorder- und Hinterläufen, die oft wechseln. Im weiteren Verlauf können
Nerven, Nieren und andere Organe geschädigt werden.
Übertragung:
Die Borreliose wird durch Zecken übertragen, konkret durch den sogenannten Holzbock (ixodes ricinus), der in Deutschland
ebenfalls vorkommt.
Diagnose:
Die Diagnostik erfolgt mittels Bluttest.
Therapie:
Die Behandlung einer Infektion erfolgt mit Antibiotika über einen längeren Zeitraum.
Prinzipiell gibt es nicht das es nicht gibt, aber die berüchtigte Leishmaniose haben wir bisher in Ungarn nicht-Ungarn ist kein Leishmaniosegebiet, daher testen wir auch nicht darauf.
Zwingerhusten, kann überall auftreten wo es viele Hunde gibt, in Pensionen, Heimen(In -sowie Ausland), Hundeschulen, etc, da ist keiner vor gefeiht. Ebeneso Giardien(kleine Darmparasiten), die viele Tiere in sich tragen und ganz oft auch symptomlos und beschwerdefrei sind, da sie ein gutes Immunsystem haben. Das Immunsystem ist sehr masgeblich. Durch Schwäche, Alter, Stress-auch einen Transport können Husten und auch Giardien ausgelöst werden!Die Kollegen vor Ort tun was sie können aber durch den Transportstress kann es möglich sein, das ein Hund ankommt und leider hustet oder eben Blutdurchfall bekommt, wenn möglicherweise Giardien durch kommen.
Auch wenn vor Ort getestet wurde, ca 6 Monate nach der Adoption sollte der Hund nochmal nachtetstet werden, da die Erreger meist im Anfangsstadium der Erkrankung noch nicht nachweisbar sind. Bei Welpen somit macht ein Test gar keinen Sinn, da sie auch zudem oft noch von Antikörpern der Mutter geschützt sind.Bei Welpen wird empfohlen mit ca 8-10 Monaten zu testen. Von daher können wir leider keine Garantien geben! Wir sind alles nur Menschen.
Leptospirose:
Auch gibt es noch die Leptospirose(nicht auslandsspezifisch): Sie wird durch erkrankte Nagetiere bzw Kontakt übertragbar, oder trinken von abgestandenen Gewässern, gerade im Sommer, Pfützen, Tümpel..
Leishmaniose: erwähne ich nur kurz, da wir überwiegend Hunde aus Ungarn vermitteln und es diese Erkrankung dort zum Glück nicht auftritt.
Die Krankheit, die von einigen Tierärzten leider immer vorschnell diagnostiziert wird, wenn ein Hund aus dem Süden kommt. Leider werden dadurch andere Infektionskrankheiten außer Acht gelassen und oft kommt es zu Schwersterkrankungen, weil die falsche Erkrankung behandelt wird. Leishmaniose darf keinesfalls unterschätzt werden, aber nicht jeder spanische Hund mit Durchfall oder Hautveränderungen leidet 'automatisch' daran. In Mitteleuropa wird die Leishmaniose als klassische tropenmedizinische Infektionskrankheit gesehen. Sie nimmt derzeit stark zu und durch den wachsenden Tourismus in die Mittelmeerregionen steigt auch in Deutschland, der Schweiz und Österreich die Zahl der Leishmaniosen bei Mensch und Tier.
Die Leishmanien können NUR DURCH SANDMUECKEN der Gattung Phlebotomus übertragen werden - ähnlich wie bei der Malaria, wo die Übertragung nur durch eine weibliche Stechmücke der Gattung Anopheles erfolgt. Hin und wieder wird behauptet, dass Leishmanien durch Zecken, Flöhe, andere Mückenarten oder Milben, durch Beissereien zwischen Hunden oder durch Speichel übertragen werden, diese Aussagen sind schlichtweg falsch und nicht dokumentiert!
Diese Sandmücken wurden in Deutschland bereits 1999 entdeckt.
Durch den nächtlichen Stich der Sandmücke werden die Leishmanien zunächst unter der Haut und dann über das Blut in weitere Organe (Milz, Leber, Knochenmark) verbreitet. Krankheitsanzeichen treten oft erst WOCHEN, MONATE ODER JAHRE NACH DER ANSTECKUNG auf. Das Ausmass reicht von Hautrötungen bis zu eitrigen Geschwüren, die nur schwer oder nicht heilen, Nasenbluten, unstillbarer Durchfall, allgemeine Trägheit etc. runden das Bild ab. Es gibt aber keine typischen Symptome, die ausschließlich auf Leishmaniose deuten.
In Europa findet man nur die viscerale Form der Leishmaniose, die Äußeren Veränderungen sind stets sekundär, immer sind auch die schlimmeren die Organschädigungen, z. B. Niere, Leber. Eine Blutuntersuchung in Verbindung mit einem 'Großen Blutbild' gibt Aufschluss über die Schwere der Erkrankung.
Labordiagnostik - Antikörper- Titerbestimmung:
unter 1/40 negativ
über 1/80 positiv.
Dazwischen befindet sich eine Grauzone, d.h. Titer von 1/60 und 1/80 zeigen zwar, dass das Tier mit dem Erreger in Verbindung gekommen sein muss. In diesem Fall sind aber noch keine
Symptome der Erkrankung zu sehen. Eine Behandlung mit Allopurinol kann aber sicherheitshalber durchführt werden.
Mittlerweile gibt es aber schon erfahrene Mediziner, die sagen, dass es besser ist, eine Behandlung mit Allopurinol erst ab einem Antikörper-Titer von 1:160 durchzuführen.
Allerdings muss immer auch mit dem Tierarzt und/oder dem Labor wegen der Interpretation der Titerbestimmung gesprochen werden, denn es gibt auch Variationen der Ergebnisse.
Sobald der Titer aber höher liegt wie 1/40 sollte immer wieder eine halbjährliche Kontrolle durchgeführt werden.
In letzter Zeit wird in Deutschland vermehrt festgestellt, dass falsch positive Ergebnisse auch zustande kommen können, wenn eine Babesiose oder Ehrlichiose vorliegt, d. h. die Tiere sind häufig nicht an Leishmaniose erkrankt, sondern es kommt anscheinend bei der Austestung zu Kreuzreaktinen in der Diagnostik.
Lungenwurm:
Lungenwürmer setzen sich in Luftröhre, Bronchien und Lungenbläschen und teilweise sogar in den großen Herz- und Lungengefäßen ihrer Wirte fest. Hunde und seltener Katzen infizieren sich oral durch den Verzehr von Zwischenwirten oder eventuell durch die direkte Aufnahme der Larven. Der Zwischenwirt des Lungenwurms ist die Schnecke. Frisst ein Hund eine Schnecke, die sich mit Larven des Lungenwurms infiziert hat, ist ein Wurmbefall (auch Angiostrongylose oder Crenosomose genannt) die wahrscheinliche Folge.
Wie eine aktuelle Studie ergab, sind Lungenwurminfektionen bei Hunden in Deutschland häufiger als bislang angenommen. Die Studie fand Larven von Angiostrongylus vasorum und Crenosoma vulpis in 7,4 bzw. 6,0 Prozent der Kotproben von 810 untersuchten Hunden, die klinische Symptome für Atemwegs- und Kreislauferkrankungen, Blutungen oder neurologische Störungen aufwiesen. Die zunehmende Ausbreitung dieser Lungenwürmer in Europa wird unter anderem mit einem Anstieg der Fuchspopulationen und auch mit Wanderungen in Verbindung gebracht.
A. vasorum (auch „großer Lungenwurm“) kommt in vielen Ländern Europas, Afrikas, Nord- und Südamerikas sowie vereinzelt in den asiatischen Teilen der früheren Sowjetunion vor. Auch in Deutschland wurde A. vasorum in den vergangenen Jahrzehnten nachgewiesen. Jüngere Berichte aus Dänemark, der Schweiz und Deutschland weisen zudem auf eine stete Zunahme der Bedeutung des Parasiten hin, die sich nicht zuletzt durch eine steigende Zahl von Infektionen in Gebieten bemerkbar macht, in denen er bisher nicht als verbreitet galt.
Der auch als „Französischer Herzwurm“ bekannte Lungenwurm befällt vor allem Fleischfresser wie Füchse, Hunde und Wölfe sowie Dachse. Die Ansteckung erfolgt über Weichtiere wie Schnecken, seltener durch Frösche, die den Lungenwurmlarven als Zwischenwirte und auch als sogenannte Stapelwirte dienen.
Die etwa zwei Zentimeter langen erwachsenen Lungenwürmer leben in den großen Lungenarterien und im rechten Herzen. Ihre Eier werden über das Blut in das Lungengewebe geschwemmt und verursachen dort zum Teil massive Entzündungen. Larven, die sich aus den Eiern entwickeln, dringen in die Luftwege ein und werden mit Schleim hoch gehustet. Wird der larvenhaltige Schleim abgeschluckt, gelangen die Lungenwurmlarven über die normale Darmpassage mit dem Kot in die Umwelt.
Je nach Befallsstärke verursachen die Parasiten leichte Hustenanfälle bis hin zu Atemnot, Herzschwäche, Blutungsneigung und Kreislaufversagen. Unbehandelt kann die Erkrankung sogar zum Tod des Hundes führen.
C. vulpis (auch „kleiner Lungenwurm“) ist in Teilen Nordamerikas, Europas und Asiens bei Füchsen, Marderhunden und Wölfen sowie bei Hunden gefunden worden. Die bis 1,6 Zentimeter langen erwachsenen Lungenwürmer besiedeln die Bronchien und die Luftröhre ihrer Wirte.
Der Lebenszyklus ähnelt dem von A. vasorum, d. h. die Larven werden mit dem Kot ausgeschieden und müssen für die weitere Entwicklung in Schnecken als Zwischenwirte gelangen. Diese müssen dann von geeigneten Wirtstieren wie bspw. einem Fuchs oder Hund gefressen werden. Nach dem Schneckenverzehr gelangen die Crenosoma-Larven zunächst in den Darm und von dort aus mit dem Blutstrom über die Leber in die Lungen und entwickeln sich dort zu erwachsenen Stadien.
Die Infektion mit C. vulpis führt meist zu chronischem Husten und Fieber.
Wenn sich Hunde durch den Verzehr von Schnecken mit Lungenwurmlarven des „großen Lungenwurmes“ infizieren und diese in der Folge den Darm des Tieres erreichen, wandern sie über die Leber in die großen Lungenarterien ein. Hier, in den Gefäßen der Lunge, entwickeln sie sich zu geschlechtsreifen Würmern und beginnen mit der Eierablage. Die aus den Eiern schlüpfenden Larven durchwandern wiederum die Lunge befallener Tiere und können diese dabei mitunter stark schädigen. Gewebereizungen und kleine Entzündungsherde können die Folge sein. Außerdem kommt es oft zu verstärkter Eiterbildung und in deren Folge zu Hustenreflexen. Das ist der Grund dafür, dass bei befallenen Hunden oft Räuspern oder Husten zu beobachten ist. Seltener kann sich spontanes Nasenbluten einstellen oder es kann zu Blutungen unter der Haut des Tieres kommen, die wie blaue Flecken aussehen. Es hilft also das Fell des Tieres zu scheiteln und die Haut auf solche Flecken hin abzusuchen. Manchmal sind die Blutungen auch im Bereich des Zahnfleischs zu sehen.
Bisweilen stellen sich aber auch Verhaltensänderungen bei betroffenen Tieren ein, die auf nervale Auswirkungen der Infektion zurückgeführt werden. Wenn sich also eine Larve beispielsweise in Bereiche des zentralen Nervensystems „verirrt“, kann es hierdurch zu Ausfallserscheinungen oder Verhaltensauffälligkeiten kommen.
Die Larven in der Lunge werden vom Hund zum Teil hochgehustet. Teilweise wandern sie aber auch aktiv entlang der Luftröhre in Richtung Rachen. Werden sie dann abgeschluckt, gelangen sie erneut in den Darm des Tieres und werden mit dem Kot ausgeschieden. Die Larven sind allerdings winzig klein, so dass sie mit bloßem Auge nicht zu erkennen sind. Sie werden nun von Schnecken aufgenommen und der Entwicklungskreislauf beginnt von vorn.
Parvovirose:
Als Parvovirose wird eine hoch ansteckende und akut verlaufende Infektionskrankheit von Hunden bezeichnet, die durch das Canine Parvovirus verursacht wird. Ihrem klinischen Verlauf nach wird sie auch als Hundepanleukopenie bezeichnet und ist hinsichtlich ihres Verursachers und der durch ihn hervorgerufenen Symptome eng verwandt mit der Katzenseuche sowie der infektiösen Panleukopenie der Marderartigen. Bei Menschen kann das wesentlich weniger gefährliche Parvovirus B19 Erkrankungen auslösen.
Am empfänglichsten für die Erkrankung sind Welpen im Alter von 2 bis 16 Wochen und alte Hunde.
Auslöser der Erkrankung ist das Canine Parvovirus (CPV-2), welches erstmals 1977 beschrieben wurde und seitdem in verschiedenen Subtypen (CPV2a-c) auftritt.
Die Vermehrung des Virus findet im Zellkern der betroffenen Zelle statt und benötigt hierbei Funktionen, die nur während der Zellteilung vorliegen. Der Erreger ist gegenüber Umwelteinflüssen sehr unempfindlich. Bei Raumtemperatur bleibt er über ein Jahr infektiös, die meisten handelsüblichen Desinfektionsmittel vermögen ihn nicht zu inaktivieren. Zu den gegen das Virus wirksamen Substanzen zählen Natriumhypochlorit, Formaldehyd und Glutaraldehyd.
Der Erreger dringt über die Nasen- und Maulschleimhaut in den Körper ein. Die Inkubationszeit beträgt 2 bis 10 Tage. Da das Virus zur Vermehrung Zellen mit hoher Teilungsrate benötigt, befällt es besonders die sich fortwährend stark regenerierenden Zellen des Darmepithels, des Knochenmarks und des lymphatischen Systems. Ferner kann der Herzmuskel befallen sein, auch Embryoschädigungen sind beschrieben. Von der Krankheit werden vor allem Jungtiere befallen, deren eigenes Immunsystem noch nicht genügend entwickelt ist. Die Ausscheidung erfolgt hauptsächlich über den Kot, möglicherweise auch mittels Speichel und Erbrochenem. Infolge seiner hohen Widerstandsfähigkeit bleibt der Erreger lange infektiös und wird mittels Beschnuppern oder Belecken kontaminierter Oberflächen von einem neuen Wirt aufgenommen. Als Überträger kommen gleichfalls mit dem erkrankten Tier in Berührung gekommene Menschen in Frage (Hundebesitzer, Händler, Tierärzte, über Schuhwerk verschlepptes Virusmaterial). Obgleich für die Erkrankung Hunde aller Altersgruppen empfänglich sind, werden die schwersten Krankheitsverläufe bei Welpen beobachtet.
Die Erkrankung kündigt sich mit dem Auftreten von Fieber (39,5–41,5 °C), verminderter Futteraufnahme und Teilnahmslosigkeit an. Entsprechend den befallenen Organsystemen dominieren etwa 6–12 Stunden nach den ersten Anzeichen vor allem Symptome des Magen-Darm-Traktes und des Abwehrsystems. Neben dem Auftreten starker, oftmals blutiger Durchfälle kommt es zu einer starken Abnahme weißer Blutkörperchen (Leukopenie) und damit einer Verminderung der Abwehrfähigkeit des erkrankten Organismus, der daher für bakterielle Sekundärinfektionen besonders empfänglich ist.
Neben diesen Symptomen zeigen die betroffenen Tiere während des gesamten Krankheitsverlaufes die bereits eingangs aufgetretenen Symptome Mattigkeit, Fressunlust, Austrocknung und Fieber. Mit dem Kot werden große Mengen hochinfektiösen Erregermaterials ausgeschieden. Bei schweren Verlaufsformen tritt innerhalb von 24 bis 48 Stunden der Tod ein. Drei bis zwölf Wochen alte Hunde sterben häufig an der Infektion, ohne dass es vorher zur Ausprägung klinischer Symptome gekommen ist. Hier kommt es infolge des Befalls des Herzmuskels zum akuten Versagen der Herz-Kreislauf-Funktion.
Ein wesentliches diagnostisches und prognostisches Kriterium ist die Anzahl der Leukozyten, die bei typischen Verläufen auf Werte um 500 bis 3000 pro Mikroliter absinken (Leukopenie). Je niedriger dieser Wert ist, umso schlechter ist die Prognose. Die Viren lassen sich im Regelfall mittels eines praxistauglichen Schnelltests (Antigen-ELISA) aus dem Kot nachweisen. Ein Erregernachweis ist ebenfalls über Zellkulturen oder via PCR möglich. Eine indirekte Methode ist der Nachweis von Antikörpern aus dem Blut nicht geimpfter Hunde.
Eine Behandlung erkrankter Tiere zielt zunächst auf eine Stabilisierung des Patienten hin. Hierzu sind Infusionen nötig. Um bakterielle Infektionen zu vermeiden, bedarf es der Verabreichung von Antibiotika. Das Virus selbst wird durch die Applikation von Interferonen und Serum-Antikörpern bekämpft. Ein weiterer wesentlicher Aspekt der Krankheit ist die Einhaltung strikter Hygienemaßnahmen, um die Weiterverbreitung des Erregers zu verhindern.
Staupe:
Die Staupe ist eine Viruserkrankung, die seit Jahrhunderten bei Haushunden bekannt ist. Staupe wurde bereits bei folgenden Familien beobachtet: Hunde (Canidae), Katzen, Hyänen, Marder, Kleinbären, Kleine Pandas, Bären und Schleichkatzen.[1] Auch bei Stinktieren und Robben kann sie auftreten. Sie wird nach dem Entdecker ihres Erregers Henri Carré[2] auch als Carrésche Krankheit, auf Englisch als (canine) distemper bezeichnet. Kennzeichnend für die Erkrankung sind hohes Fieber und Abgeschlagenheit. Je nach befallenem Organsystem können Durchfall und Erbrechen oder Atemwegssymptome auftreten. Im weiteren Verlauf kann es zu einer Schädigung des Gehirns mit zentralnervösen Erscheinungen kommen.
Bis zur Einführung der Impfung in den 1960er Jahren war die Staupe in Deutschland eine der verlustreichsten Hundekrankheiten. Seit den 1980er Jahren ist aber wieder eine Zunahme der Viruskrankheit zu beobachten, die mit der zunehmenden Impfmüdigkeit und dem Hundeimport aus Osteuropa zusammenhängt.[3]
Die Krankheit wird durch das Canine Staupevirus (CDV, Canine Distemper Virus) ausgelöst. Der Erreger ist ein Morbillivirus aus der Familie der Paramyxoviridae. Es ist eng verwandt mit dem Masernvirus des Menschen, dem bovinen Rinderpestvirus und dem Seehund-Staupevirus, welches für das massenhafte Seehundesterben 1988 in der Nordsee verantwortlich war. Außerhalb des lebenden Organismus bleibt der Erreger nur wenige Tage infektiös. Während er gegenüber Trocknung und Kälte recht resistent ist, wird er von allen gängigen Desinfektionsmitteln sehr schnell inaktiviert.
Von der Erkrankung sind vor allem junge Hunde im Alterszeitraum von acht Wochen bis sechs Monaten betroffen. Die Inkubationszeit beträgt in der Regel zwischen drei und sieben Tagen. Nachdem das Virus über die Maul- oder Nasenschleimhaut aufgenommen wurde, vermehrt es sich zunächst in den Mandeln oder den Bronchiallymphknoten. Vier Tage nach der Infektion kommt es zur Virämie, in deren Folge vor allem Gewebe des Abwehrsystems wie Milz, Thymus, Knochenmark, Lymphknoten oder Kupffer-Sternzellen besiedelt werden. Kann der Körper innerhalb der ersten neun Tage ausreichend Antikörper bilden, bilden sich im Allgemeinen keine Krankheitssymptome aus. Unterbleibt die Bildung von Antikörpern, befällt der Erreger neben dem Verdauungs- und dem Nervensystem auch den Atmungsapparat und den Urogenitaltrakt. Da ab diesem Zeitpunkt alle Sekrete und Exkrete des Hundes Virusmaterial enthalten, kann sich die Krankheit in der Population weiterverbreiten.
Abhängig von den befallenen Organen werden unterschiedliche Verlaufsformen beobachtet, die jedoch auch kombiniert auftreten können. Allen gemeinsam ist das Auftreten hohen Fiebers, welches bis auf 41 °C ansteigen kann, sowie Appetitlosigkeit und Apathie.
Bleibt es bei diesen beiden Formen, nimmt die Krankheit einen vergleichsweise milden Verlauf und hat nach zwei bis vier Wochen häufig eine Erholung zur Folge. Wird jedoch das Nervensystem betroffen, ist die Prognose wesentlich ungünstiger und endet häufig mit dem Tod des Tieres.
Mit schweren Verlaufsformen verbunden sind Hyperkeratosen im Bereich der Ballen und des Nasenspiegels, die sogenannte Hard pad disease. Sie ist als prognostisch ungünstiges Zeichen zu werten. Da die Viren auch die für die Zahnbildung zuständigen Zellen (Adamantoblasten) befallen, tritt nach einer im Welpenalter überstandenen Infektion nicht selten ein Staupegebiss auf, welches durch ausgedehnte Defekte des Zahnschmelzes der Hunde gekennzeichnet ist.
Als Spätfolge einer Staupeinfektion kann es bei älteren Hunden selten zu einer chronisch fortschreitenden Entzündung des Gehirns (Enzephalitis) kommen; man spricht dabei von Old Dog Encephalitis (ODE). In solchen Hunden kann das Staupevirus aus nicht näher erforschten Gründen dauerhaft im Hirn persistieren und verursacht sich progressiv verschlimmernde neurologische Symptome. Viren werden dabei keine ausgeschieden, so dass solche Hunde für Artgenossen nicht ansteckend sind.[5]
Bei Nerzen, Frettchen und Waschbären verläuft die Infektion in der Regel tödlich.
Die Diagnose der Staupeerkrankung ist außerordentlich schwierig. Ein klinischer Verdacht kann bei entsprechenden Symptomen und einer fehlenden oder unvollständigen Grundimmunisierung geäußert werden. Serologische Untersuchungen sind bei geimpften Tieren ohne Bedeutung, da nicht zwischen Antikörpern einer Infektion oder Impfung unterschieden werden kann. Ein direkter Virusnachweis im Blut kann in der Spätphase der Infektion negativ ausfallen, wenn die virämische Phase bereits vorüber ist. Am sichersten kann die Diagnose am lebenden Tier durch einen Nachweis der Virus-RNA mittels RT-PCR im Blut und Liquor cerebrospinalis gestellt werden.[6] Da die Viruslast während einer Infektion deutlich höher ist als nach einer Impfung, lässt sich mit einer quantitativen RT-PCR auch bei geimpften Hunden eine Infektion nachweisen, lediglich im Anfangsstadium einer Infektion können falsch positive Befunde auftreten.[3] Bei Spätformen nach überstandener epithelialer Manifestation sind der Virusnachweis im Urin oder im Hirnwasser am sinnvollsten zur Diagnosesicherung.[7]
Bei toten Tieren kann die Diagnose anhand einer Vakuolisierung, das ist die Bildung von Vakuolen, im Neuropil sowie durch den Nachweis eosinophiler Einschlusskörperchen im Zellkern (intranukleär) von Gliazellen oder in den Epithelzellen des Verdauungs-, Atmungs- oder Harntrakts gestellt werden.[3]
Die Behandlung kann nur symptomatisch erfolgen, die Verabreichung von Virostatika ist nicht etabliert. Üblicherweise werden Antibiotika zur Bekämpfung bakterieller Sekundärinfektionen sowie hustenstillende und schleimlösende Mittel verabreicht. Bei Durchfall mit Dehydratation ist eine Flüssigkeitsgabe sinnvoll. Bei schweren neurologischen Ausfällen sollte eine Einschläferung in Betracht gezogen werden.